INFO – Argumente gegen das Grundeinkommen …

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Nachteile und Risiken?

Argumente gegen das bedingungslose Grundeinkommen und unsere Überlegungen dazu?

 

Ein bedingungsloses Grundeinkommen stellt uns als Individuen und als Gesellschaft vor eine neue Situation.
Wir wissen nicht alles, was uns da erwartet – aber das wissen wir auch nicht, wenn das bedingungslose Grundeinkommen nicht eingeführt würde.

KritikerInnen sagen …

 Wir sagen:

dass viele ihre Arbeit sausen lassen, verwahrlosen, mit Computerspiel und anderen Drogen ihre Zeit totschlagen würden, weil sie keine Kraft haben für eine selbst gegebene Struktur.   Oder sie finden eine Arbeit, die zu ihnen passt. Suchtprobleme sind unabhängig vom Grundeinkommen. Druck hilft hier kaum. Das Grundeinkommen entlastet vom existenziellen Druck und kann neue Freiräume eröffnen.
dass wir in einem globalen Wettbewerb stehen und uns keine Hängematte-Gesellschaft leisten können.   Im globalen Wettbewerb werden wir besser, weil die Lohnkosten sinken und die Innovationskraft steigt. Dies ist möglich, weil Unternehmen Mitarbeitende nicht nur über hohe Löhne, sondern vor allem über gute Bedingungen anwerben können. Geld haben die Mitarbeitenden mit dem Grundeinkommen schon, wenigstens für das Existenzielle.
dass es ja irgendwo herkommen muss, das viele Geld, weil die Hähnchen einem nicht gebraten in den Mund fliegen, sondern jemand dafür arbeiten muss, weil viel eher als ein Grundeinkommen ein Bewusstsein her muss, dass alles Leistung ist, was uns gut leben lässt.   Braucht ein bedingungsloses Grundeinkommen mehr Geld? Oder fliesst es einfach leichter?
Welche Leistung erbringen denn Spekulanten, wenn sie zur richtigen Zeit kaufen oder verkaufen?
Vieles, was uns gut leben lässt, ist heute das Ergebnis von unbezahlter Arbeit. Das Grundeinkommen fördert das Bewusstsein für den Wert von bezahlter wie unbezahlter Leistung.
dass wir schon gesehen haben, wohin so ein Sozialismus führt, in dem alle gleich sind.   Sozialismus respektive Kommunismus war Arbeitszwang zu schlechten Konditionen. So stellen wir uns das bedingungslose Grundeinkommen nicht vor. Im Gegenteil.
dass Schrankenlosigkeit wie z.B. in der antiautoritären Erziehung nicht das Beste für die Menschen ist.   Sind 2500 Fr. pro Monat schrankenlos? Die wenigsten Leute geben sich mit diesem Betrag zufrieden.
dass Geld nicht zu Sinn, Glück oder Kreativität führt, dass dieses Grundeinkommen ganz materialistisch nur auf Geld setzt.   Zum Glücklichsein braucht es tatsächlich mehr als Geld, aber zu wenig Geld (unter der Existenzgrenze) bewirkt garantiert Unglück.
dass ein bedingungsloses Grundeinkommen eine naive Weltsicht ist, mit der keine Gesellschaft funktionieren kann, weil die Menschen auch Egoisten sind und bequem.   Wie bei der AHV wird das Grundeinkommen durch alle getragen. Dadurch ist es gar nicht möglich, nur auf Kosten anderer zu leben. Das Lebensnotwenige kann niemandem vorenthalten werden.
 dass ein Grundeinkommen nur billig ein Symptom angeht, nicht die Zinsproblematik, nicht die Schere zwischen Reich und Arm, nicht die Finanzspekulation, nicht den Klimawandel, gerechte Preise, nicht Gier, Macht und den Kapitalismus.    Das bedingungslose Grundeinkommen ist ein pragmatisches Werkzeug, das existenzielle Aspekte der Gesellschaft anspricht. Es löst nicht automatisch alle Probleme. Allerdings gibt die Existenzsicherung durch das Grundeinkommen den Einzelnen mehr Macht, zur Lösung von Problemen beizutragen.
 dass es den Menschen die Perspektive und das existentielle Selbstgefühl nimmt, auf eigenen Beinen zu stehen als Subvention von Papa Staat.    Menschen, die etwas bewegen wollen, werden das bedingungslose Grundeinkommen als Starthilfe nutzen, wie Kinder das auch tun mit dem Geld von Papa/Mama
 dass es den Wert der Arbeit verkennt, der nämlich auch Teilnahme ist am anerkannten Tun in der Gesellschaft.    Erwerbsarbeit ist bereits heute ein Privileg, und wird es in Zukunft noch viel mehr sein. Der Einzelne muss sich in jedem Falle selber mehr um seinen Beitrag an die Gesellschaft kümmern. Das kann auch ein unbezahlter Beitrag sein, z.B. Wanderweg bauen, politische Aktivität, soziale Einsätze. Auch solche Arbeiten verdienen Anerkennung.
 dass es eine Hobbygesellschaft schafft und alle Macht bei den Reichen bleibt.    Einige Arbeiten dürfen durchaus in den Hobbybereich eingehen, z.B. Arbeiten um Haus und Hof, Zusammenbau von Möbeln, Reinigung von Quartierwegen … Das gibt eben gerade die Möglichkeit, dass jeder entsprechend seinen Fähigkeiten einen Beitrag leisten kann. Wenn Menschen etwas geleistet haben, werden sie selbstbewusster und lassen sich weniger fremd bestimmen.
 dass der Einführung eines Grundeinkommens ein Bewusstseinswandel vorausgehen müsste, der dann wahrscheinlich ein Grundeinkommen überflüssig macht.    Schöne Worte … aber im Wasser lernt man schwimmen, zuerst vielleicht mit einem Schwimmring. Wenn es dann mal nicht mehr nötig ist, finden wir bestimmt wieder eine neue Form.
 dass schon heute händeringend Ingenieure und Facharbeiter gesucht werden und man als Arbeitgeber recht ohnmächtig vor der teils mangelhaften Einsatzbereitschaft der Leute steht.    Vielleicht gäbe es mehr Fachkräfte, wenn dank bedingungslosem Grundeinkommen Umschulungen und Ausbildungen für alle möglich wären. Im eigenen Interessensbereich tätig sein zu können, fördert auch die Motivation.
 dass die meiste unbezahlte Arbeit, vor allem Care-Arbeit, weiterhin mehrheitlich von Frauen geleistet werden wird.    Die Einführung des bedingungslosen Grundeinkommens kann nicht alle gesellschaftlichen Probleme lösen. Die Gleichstellungsdiskussion muss weiter geführt werden.
 dass das Grundeinkommen für die Frauen nur so ein Hausfrauenlohn ist und nichts an der unfairen Verteilung der unbezahlten Arbeit auf Frau und Mann ändert.    Mit dem bedingungslosen Grundeinkommen verfügen alle Frauen über eigenes Geld. Das stärkt ihr Selbstbewusstsein in Verhandlungen auch innerhalb der Familie.
 dass das Grundeinkommen nichts ändern wird an den schlecht bezahlten Arbeiten, die vorwiegend von Frauen geleistet werden.    Die Sicherung der Existenz stärkt generell die Position bei Lohnverhandlungen. Mit dem bedingungslosen Grundeinkommen könnten sich mehr Frauen selbständig machen oder zusammen mit Gleichgesinnten eigene Firmen gründen.

 

 

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